Ich möchte weiterstudieren

Es gibt viele Studierende, die irgendwann auf Probleme stoßen, die es ihnen erschweren, ihr Studium abzuschließen. Wenn du dich gerade mit einer schweren Belastung konfrontiert siehst und dadurch nicht in der Lage bist, dich auf dein Studium zu konzentrieren, gibt es verschiedene Anlaufstellen, die dir Unterstützung bieten können. Hier findest du einen Überblick:

Ich bin unzufrieden mit meinem Studium/Studienfach…

  • Einen Wechsel des Studiengangs musst du bei deiner zuständigen Ausländerbehörde beantragen.
    • In der Regel ist deine Aufenthaltserlaubnis direkt an ein bestimmtes Studienprogramm gebunden. Das heißt, dass ein Wechsel des Studiengangs eine Änderung deiner Aufenthaltserlaubnis bedeutet. Deshalb muss der Wechsel von der Ausländerbehörde genehmigt werden. Außerdem ist ein Fachwechsel nur in den ersten 18 Monaten (den ersten drei Semestern) deines Studiums in Deutschland möglich.
    • Nach dem dritten Semester ist ein Fachwechsel nur in Ausnahmefällen möglich. Dazu musst du dich an die Ausländerbehörde wenden.
  • Eine Beratung zu den verschiedenen Studiengängen, in die du wechseln kannst, findest du bei der Studienberatung deiner Hochschule.
  • Die Studienberatung gibt dir auch wichtige Informationen über Fristen, notwendige Dokumente und darüber, ob du dir Leistungen aus deinem bisherigen Studiengang anrechnen lassen kannst.
  • Die Studienberatung deiner Hochschule findest du über „Unser Netzwerk„, wähle dort die Region, in der du studierst, aus.
  • Du kannst auch deinen Studienort wechseln. Die Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Studiums ist nicht an eine bestimmte Hochschule gebunden.
    Informiere dich rechtzeitig bei derAusländerbehörde, der Studienberatung deiner aktuellen Hochschule und der Hochschule, zu der du wechseln willst, über Fristen und notwendige Dokumente.
  • Das Studium ist dir zu theoretisch und du fragst dich, wie du das gelernte Wissen in der Praxis anwendest? Wie wäre es mit einem Praktikumsplatz, einem Nebenjob oder einer Arbeit als Werkstudent:in bei einem Unternehmen aus deinem Studienbereich?
  • Wenn du neben deinem Studium einen Nebenjob oder eine Werkstudierendentätigkeit ausüben willst, kommt es darauf an, ob du aus einem EU-/EWR-Staat kommst oder aus einem Drittstaat. Studierende aus der EU/dem EWR dürfen während des Semesters 20 Stunden arbeiten, in der vorlesungsfreien Zeit uneingeschränkt. Das selbe gilt für Praktika.
  • Wenn du aus einem anderen Land kommst, das nicht zur EU/dem EWR gehört, darfst du pro Jahr 120 volle oder 240 halbe Tage arbeiten.
  • Bei allem, was darüber hinaus geht, brauchst du die Zustimmung der Agentur für Arbeit und deiner zuständigen Ausländerbehörde.
  • In diese Stundenbegrenzung pro Jahr fallen auch freiwillige Praktika, also z. B. solche die du in den Semesterferien machst. Pflichtpraktika im Studium (in der Studienordnung vorgeschrieben) zählen nicht dazu.

Ich habe Schwierigkeiten mit der Finanzierung meines Studiums…

Wenn es finanziell im Studium knapp wird, kannst du dich zum Beispiel für einen Nebenjob bewerben. Als internationaler Student darfst du 120 volle oder 240 halbe Tage im Jahr arbeiten ohne dass die Ausländerbehörde zustimmen muss. Falls du diese Zeit überschreitest, brauchst du die Zustimmung der Ausländerbehörde. Diese Regelung gilt nicht, wenn du aus der EU, dem EWR oder der Schweiz kommst. In diesem Fall darfst du  während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten.

Du hast auch die Möglichkeit, nach Stipendien zu suchen und sich dort für eine Förderung zu bewerben. Der DAAD ist der wichtigste Stipendiengeber für internationale Studierende, daneben gibt es noch Stiftungen und Begabtenförderwerke. Einen Überblick findest du hier auf der Seite des Deutschen Studierendenwerkes.

In Deutschland gibt es außerdem noch eine staatliche Studienförderung: BAföG. In seltenen Fällen können auch internationale Studierende diese Förderung beziehen. Über die Regelungen kannst du dich bei der Sozialberatungsstelle des Studierendenwerkes an deinem Hochschulstandort beraten lassen.

Auch in finanziellen Notlagen sind die Sozialberatungsstellen des Studierendenwerkes eine wichtige erste Anlaufstelle. Weiterhin kannst du dich an das akademische Auslandsamt/International Office an deiner Hochschule wenden.

Ich habe Probleme mit meinem Studienfach oder mit bestimmten Prüfungen…

Viele Hochschulen (z. B. die Studienberatung, das Gesundheitsmanagement, der Career Service oder andere Stellen) bieten Kurse an, die dir dabei helfen können dich besser zu organisiern und dein Studium zu strukturieren. Informiere dich an deiner Hochschule oder beim Studentenwerk.

Informationsveranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben gibt es oft bei der Hochschulbibliothek.

Bei Prüfungsangst und anderen Sorgen kann dir die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerkes an deiner Hochschule weiterhelfen. Oft gibt es hier auch ein Studienabschlusscoaching, dass dir dabei helfen kann, das Studium zu beenden.

Bei nicht bestandenen Modulprüfungen kann dir z. B. die Studienfachberatung weiterhelfen oder das Studierendenbüro. Wenn du Unterstützung beim lernen für bestimmte Fächer suchst, kannst du z. B. deinen Dozenten oder die Dozentin nach Tutorien für das Fach fragen, dich mit anderen Studierenden in Lerngruppen zusammenfinden oder Studierende höherer Semester fragen, ob sie Nachhilfe geben.

Ich kämpfe mit persönlichen Schwierigkeiten…

An Hochschulen gibt es neben den Studium meistens viele studentische Initiativen und Arbeitsgruppen in unterschiedlichen Bereichen (Sport, Kunst, Natur & Umwelt, …) – schau dich einfach mal um und probiere aus, was dir Spaß macht. Zu Beginn des Semesters gibt es oft sogenannte „Erstibörsen“, bei denen sich die Gruppen vorstellen. Du kannst dich auch im Studierendenrat oder in deiner Fachschaft engagieren, beim Hochschulsport mitmachen oder dich außerhalb der Hochschule in Vereinen umsehen. Hilfe findest du auch im akademischen Auslandsamt/international Office deiner Hochschule. Hier gibt es manchmal Sprachpatenprogramme oder verschiedene Veranstaltungen, bei denen du mitmachen kannst, um andere Menschen kennenzulernen.

Die psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerkes an deiner Hochschule ist eine gute Anlaufstelle, wenn du Hilfe und Unterstützung bei persönlichen Krisen suchst.

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