… ist ein Prozess, der in verschiedenen Phasen durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst wird.
… ist zurückzuführen auf mehrere Abbruch fördernde Faktoren, die sich im Studienverlauf kumulieren, bedingen und verstärken.
… ist das Ergebnis eines längeren Abwägungs- und Entscheidungsprozesses.
Abbruchgründe
An der Entscheidung das Studium abzubrechen, sind eine Vielzahl innerer und äußerer Faktoren beteiligt, die sich nicht nur auf die aktuelle Studiensituation beschränken. Auch Erfahrungen vor der Aufnahme des Studiums, die Persönlichkeit, die Herkunft und die Phase zwischen Übergang und Einstieg ins Studium spielen eine Rolle.
Im Studienverlauf können sich Änderungen ergeben, z.B. durch Umzug, Beziehungen, Erkrankungen oder familiäre Ereignisse.
Gemäß dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), können folgende Phasen des Studienabbruchs mit den dazugehörigen Faktoren beschrieben werden:
Studienvorphase:
Herkunft
Persönlichkeit
Bildungssozialisation
Studienentscheidung
Aktuelle Studiensituation
Innere/persönliche Faktoren des individuellen Studienprozesses:
Studienverhalten
Studienleistungen
Studienmotive
Psychische/physische Ressourcen
Äußere Faktoren im Umfeld des Studierenden:
Studienbedingungen
Informationsangebot
Lebensbedingungen
Alternativen zum aktuellen Studium
Auch wenn der Prozess des Studienabbruchs von einem Zusammenspiel vieler Faktoren geprägt ist, wird in der Regel ein Grund als entscheidungsgebend empfunden. Nach der Studie des DZHW (2017) sind vor allem drei Gründe ausschlaggebend, die bei 61 % der Studienabbrecher*innen zur Exmatrikulation führen:
30% Leistungsprobleme
17% mangelnde Studienmotivation (keine Identifikation mit Studienfach)
15% Orientierung auf eine praktische Tätigkeit
Abbruchquoten
Als Studienabbrecher* werden gemäß der DZHW Studie Exmatrikulierte definiert, die das Hochschulsystem verlassen haben und ein halbes Jahr nach der Exmatrikulation nicht die Absicht verfolgen, ein Studium wieder aufzunehmen.
Von den Studienanfänger*innen der Jahre 2010-2011 haben das Hochschulsystem verlassen (alle Hochschularten und Fächergruppen, bezogen auf Absolventen 2014):
29 Prozent im Bachelor
15 Prozent im Master
Nach Fachbereichen ergeben sich folgende Abbruchquoten:
42 % Mathematik und Naturwissenschaften
33 % Ingenieurwissenschaften
19 % Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
In den Fachbereichen schwankten die Abbruchquoten im Vergleich zu vorangegangen Studien. Die Gesamtzahl an Studienabbrüchen blieb jedoch im Durchschnitt der letzten Jahre konstant bei einem Drittel. In früheren Untersuchungen des DZHW aus den 1990er Jahren lag die Quote noch bei ca. einem Viertel.
Abbruchzeitpunkt
Erste auftretende Schwierigkeiten im Studium führen in der Regel nicht gleich zum Abbruch des Studiums. Erst wenn diese Schwierigkeiten andauern und sich über einen bestimmten Zeitraum nicht lösen lassen, wird der Entschluss zum Studienabbruch gefasst.
Heublein (2017) unterscheidet drei Zeitpunkte im zeitlichen Verlauf der Studienabbruchentscheidung:
Erster ernsthafter Gedanke an einen Studienabbruch:
Fester Entschluss zum Studienabbruch wurde gefasst:
Endgültiger Abbruch des Studiums:
Im Durchschnitt nach 3,1 Semestern.
Im Durchschnitt nach 4,2 Semestern.
Im Durchschnitt nach 4,7 Semestern.
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Erste Zweifel am Studium treten auf und bestimmte Problemlagen werden als studienentscheidend wahrgenommen. Bis zur endgültigen Entscheidung zur Exmatrikulation werden Lösungen gesucht – hier sind vor allem Beratungs- und Unterstützungsangebote wichtig.
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Die Zeit zwischen Entschluss und dem endgütigen Abbruch wird genutzt, um die Zeit nach dem Studienabbruch zu planen.
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Frühe Abbrüche: Studienmotive (Beweggründe für ein Studium) ließen nach, Angebot eines attraktiven Arbeits- oder Ausbildungsplatz mit dem Wunsch nach praktischer Tätigkeit und Leistungsproblemen. Die Entscheidung zum Studienabbruch wird häufig bereits in den ersten beiden Semestern gefällt.
Spätere Abbrüche sind häufig durch die Studienbedingungen oder Studienorganisation bedingt.
Finanzielle oder persönliche Probleme oder die familiäre Situation führen zu einem noch späteren Abbruch. Die Probleme entwickelten sich häufig bereits in den ersten Semestern, aber erst später wurde ein Studienabbruch unausweichlich.
Anteile der Abbrüche nach Zeitpunkt sortiert (Bachelor):
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